Chardonnay trocken, Shelter Winery

2022 CHARDONNAY, Shelter Winery, 13%
Davon gibt es exakt 2003 Flaschen. Langes Hefelager, mehrheitlich ausgebaut in dritt- bis viert-belegten Eichenfässern. Helles Goldgelb, frisch, zart und mineralisch feinwürzig, schöne Chardonnay-Frucht. Frischer Fluss auf der Zunge mit straffer und doch auch weicher gelber Fruchtfülle, durchzogen und getragen von geglätteter Rasse. Elegantes, saftiges, animierendes und sehr lange anhaltendes Spiel. Ein sehr hochwertiger, ausgewogener und femininer Chardonnay mit viel Zukunft. Passt wunderbar zu Fischgerichten, Geflügel und Weichkäse, kann aber sehr gut auch solo getrunken werden. Jetzt bis 2035.

92+ Punkte Falstaff:
Feiner Rauch, roter Apfel, dezente Hefe, etwas Hagebutte, feine Holzwürze, Mandelstifte, auch etwas junge Kresse, kräuterig. Am Gaumen mit einem ziemlich guten Zusammenspiel von Gehalt, Mineralik, gepflegter Phenolik, klarer Frucht und Frische. Neben Melone und Birne auch etwas Grapefruit, stilvoll, elegant.

Für diejenigen, die die Shelter Winery noch nicht kennen: Sie ist ein kleines Weingut, gelegen im badischen Breisgau und spezialisiert auf Pinot Nor und Chardonnay. Insider wissen, dass hier Jahr für Jahr drei aussergewöhnlich hochwertige Pinot Noirs abgefüllt werden: Der "einfache" SPÄTBURGUNDER ist schon ein Knaller und der PINOT NOIR, von dem es je nach Jahrgang 2000 bis 3000 Flaschen gibt, macht auch neben hochwertigen Burgundern eine sehr gute Figur. Die Krönung stellt (seit dem Jahrgang 2016) der PINOT NOIR N114 dar, von dem ich noch nie mehr als 36 Flaschen pro Jahrgang erhalten habe.  Die 2022er Roten wurden vor wenigen Wochen abgefüllt und werden im frühen Herbst hier angeboten.

Jetzt aber wieder lieferbar sind der seit längerem ausverkaufte Chardonnay und der 2023 Rosé de Noir, von dem nur gerade gut 1800 Flaschen abgefüllt worden sind. Freuen Sie sich euf einen exzellenten, erfrischenden Rosé mit Fruchttiefe und würzigem Nachhall und auf einen zarten, zitronig cremigen Chardonnay mit Rasse und Länge ohne Ende.
Die Qualitäten, die Hans-Bert Espe und seine Partnerin Silke Wolf Jahr für Jahr bieten, sind stets ausserordentlich: Die Weine sind fein, tiefgründig und reintönig. Betrachtet man die Preise,  fragt man sich staunend, wie es denn möglich ist, solch ein hohes Niveau zu so tiefen Preisen in die Flasche zu bringen. Teure Weine die gut sind, findet man heutzutage leicht. Aber macht es nicht viel mehr Freude, Weine mit Finesse und Tiefe zu finden, die genau die gleichen positiven Emotionen auslösen, aber deutlich weniger kosten?

Shelter Winery, Kenzingen
Die Inhaber dieses 5 Hektaren grossen Betriebs, Hans-Bert Espe und Silke Wolf, haben beide in Geisenheim studiert. Beider haben sich mit Hingabe dem Pinot Noir gewidmet. Die idealen, vom Muschelkalk geprägten Lagen dafür wurden in Malterdingen (Bienenberg), Bombach (Sommerhalde), Hecklingen und Kenzingen (Hummelberg) gefunden. Die alten Reben und vor allem die intensive Ertragsregulierung sorgt für eine natürliche Konzentration der Inhaltsstoffe. Dieses Ziel wird mit Hilfe der Lyra-Erziehung unterstützt. Wie zwei sonnenhungrige Kollektoren, fängt die geteilte Laubwand die Sonnenenergie auf. Die reifen Beeren werden grundsätzlich selektiv von Hand gelesen, in kleinen Kisten auf schnellstem Weg in den Shelter gebracht und dort dann nochmals kontrolliert durch die optische Sortieranlage. Die Verarbeitung der Trauben erfolgt auf schonendste Art und Weise. Wir verzichten auf Pumpen und Filter, sagt Hans-Bert Espe, unsere Pumpe ist die Schwerkraft und Geduld ersetzt den Filter. Nach langer Maischegärung in klassischen Holzbottichen, geben wir unserem Pinot Noir viel Zeit und Ruhe zum Reifen im Barrique.